Der Beirat der EUROVINO

Der Beirat der EUROVINO setzt sich aus folgenden Branchenexpertinnen und -experten zusammen:

  • Dr. Hermann Pilz, Vorsitzender des Beirats
  • Michael Kugel, „Die Weinreferenten“ - Eine Marke des Fachverbands unabhängiger Weinreferenten e.V.
  • Martin Kutscher, Berater für Wein im Lebensmittel- und Weinfachhandel
  • Petra Neuber, ECOVIN Bundesverband Ökologischer Weinbau e.V.
  • Felix Riegel, Peter Riegel Weinimport GmbH
  • Martin Schmidt, Friedrich Kiefer KG Privatkellerei – Weingut
  • Claudia Stern, Wine & Glory
  • Guido Walter, Walter & Sohn Weinhandlungen GmbH
  • Barbara Wanner, Organize Communciations GmbH
  • Holger Willy, Rolf Willy GmbH – Privatkellerei

Die Beiräte und Beirätinnen repräsentieren somit die wichtigsten Zielgruppen der Weinbranche sowohl auf Anbieter- als auch auf Abnehmerseite und stehen ebenso für Consulting, Expertise und Vernetzung in der jeweiligen Region.

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Interviews

2023-11-22
Im Gespräch mit Holger Willy

Holger Willy, Rolf Willy GmbH – Privatkellerei

Was macht dieses Thema für sie besonders?

Das Thema Wein ist für mich natürlich besonders, da ich es quasi mit der Muttermilch aufgesogen habe. Meine Eltern waren Weinbauern und daher war für mich eine Zukunft ohne Wein gar nicht vorstellbar. Und es ist für mich auch heute noch ein schönes Thema – ich habe es nie missen wollen.

Bei Ihnen ist Wein auch heute noch Familiensache…

Es ist sicherlich eine große Herausforderung, dass der Familienbetrieb mit Weitblick von der nächsten Generation, die Lust darauf hat, weitergeführt wird. Mein Bruder hat zwei Kinder, bei denen das der Fall ist und die beide in Geisenheim studiert haben und zukünftig für Rolf Willy stehen werden. Darüber freue ich mich sehr.

Die allgemeinen Herausforderungen sind natürlich heute anders als noch vor einigen Jahren. Damals genügte es, guten Wein zu machen, freundlich aufzutreten, an Messen teilzunehmen und dann lief das Geschäft. Heutzutage mit gestiegenen Energiepreisen geht es auch darum, die wirtschaftliche Überlebensfähigkeit des Betriebes zu sichern und das wird eine große Herausforderung für die Zukunft. Auch für uns wird es Einschnitte geben, aber ich sehe die Firma Rolf Willy gut aufgestellt. Wandel gibt es immer und wir werden uns daran anpassen (müssen).

Inwieweit spielen Umweltschutz und Nachhaltigkeit eine Rolle?

Das Thema Umwelt- und Klimaschutz ist überall präsent und ein sehr wichtiges Thema. Wir können uns dem Thema nicht verschließen. Nachhaltig im Gesamten sind wir, würde ich sagen, schon seit vielen Jahren. Wir haben vor 15 Jahren die Kellerei errichtet und hier schon nachhaltige Kriterien berücksichtigt wie z. B. kurze Wege, Energieeffizienz, Ressourcenoptimierung. So wurden unsere Kühlhäuser für die Gärung im Erdreich verbaut, wodurch wir das natürliche Klima vom Erdreich nutzen können. Wir haben Brunnen im Einsatz, einen Schluckbrunnen als ein geschlossener Brunnen-Wasser-Kreislauf, der wieder zurückgeführt wird für die Gärsteuerung, was sehr wichtig ist. Ich glaube, die Firma Rolf Willy hat vor 15 Jahren das Thema Nachhaltigkeit und Energieeffizienz schon aufgenommen, als es nur wenige interessiert hat, weil wir wussten, wenn wir Energie sparen können, sparen wir auch Geld und machen den Betrieb damit effizienter. Klimaschutz und Energieeffizienz findet nicht nur im Weinberg statt, sondern in der gesamten Wertschöpfungskette. Da sind wir meiner Meinung nach schon sehr gut aufgestellt.

Sie sind Beirat in der EV, warum ist EV als neue Fachmesse wichtig?

Ich denke es ist wichtig, dass wir in Deutschland eine wichtige Weinmesse für deutsche Weine präsentieren. Natürlich nicht ohne ausländische Weine, aber es muss insgesamt überschaubar sein. Wir möchten eine Messe in einem schönen Rahmen bieten, wo wir wieder Gespräche ohne Hektik führen und gute Geschäfte in entspannter Atmosphäre durchführen können. Wir wollen uns auf das Wesentliche fokussieren.

Worauf freuen Sie sich im Hinblick auf die EV 24 besonders?

Auf das, was ich gerade gesagt habe. Wir wollen wieder auf das Wesentliche zurückkommen, das ist die Kommunikation, das Miteinander und das Beisammensein und wenn dabei gute Geschäfte herauskommen, dann haben wir eine Win-Win-Situation und alle können zufrieden sein. Und das noch bei einem schönen Gläschen Wein in einer schönen Region, die im Zentrum der vier größten deutschen Weinanbaugebiete liegt. Ich glaube, dass das ganze Format für die Zukunft Bestand haben kann, es liegt an uns. Machen wir das Beste daraus!

(Anm. d. Red: Aufgenommen auf dem Pre-Event der EUROVINO)

2023-11-22
Im Gespräch mit Dr. Hermann Pilz

Dr. Hermann Pilz, Vorsitzender des Beirats

Was macht das Thema Wein für Sie besonders? Woher kommt Ihre Faszination für dieses Thema?

Wein ist wie kaum ein anderes Produkt in der Lage, seine geografische Herkunft und das Wachstumsjahr widerzuspiegeln. Guter Wein ist typisch für seinen Standort und das Wetter im jeweiligen Jahresverlauf. Das macht Wein einmalig. Dazu kann er, in Maßen genossen, unseren Geist und unsere Seele beflügeln. Ohne Wein wäre die Welt ein Stück ärmer.

Welcher ist Ihr europäischer Lieblingswein?

Eine solche Frage ist eigentlich nicht zu beantworten, es gibt so viele Lieblingsweine. Aber eine Rebsorte hat es mir besonders angetan, das ist der Riesling. Er ist für mich ohne Frage der König der Weißweine. Er ist in der Lage, unterschiedlichste Weine hervorzubringen, die alle Reifestadien der Trauben und Weinbeeren in der Ernte widerspiegeln.

Bei der Vielzahl an europäischen Weinanbaugebieten – haben Sie einen Favoriten/Liebling?

Die Liebe zu Wein ist plural. Aber konkret. Ich liebe spannende Weißweine aus der Mitte Europas und Rotweine von den Küsten des Mittelmeers und des Atlantiks.

Welche Weinanbauregion in Europa ist für Sie aktuell noch ein Geheimtipp/ist im Kommen?

Der Klimawandel wird neue Regionen bevorzugen. Während Hitze und Wassermangel in manchen Regionen des Südens dem Weinbau zu schaffen machen, wird es im Norden neue Gebiete geben, die ganz interessante, spannende Weine zu bieten haben.

Welche Themen werden Ihrer Meinung nach die Weinbranche in naher Zukunft am stärksten beschäftigen?

Da stechen zwei Themen hervor. An erster Stelle steht der eben erwähnte Klimawandel, der die Weinbranche weltweit vor neue Herausforderungen stellt. Denken Sie nur mal an die verheerenden Feuerbrünste in Kalifornien oder auch die Flutkatastrophe im Ahrtal, die beide auch die jeweiligen Weinbauregionen in Mitleidenschaft zogen. Wassermangel, extreme Hitze und sintflutartige Regenfälle mit der Gefahr der Erosion ganzer Landstriche werden zunehmend den Weinbau bedrohen und verändern.

Das zweite große Thema ist der Strukturwandel. Ausgelöst durch die Konzentration im Handel, vollziehen sich auch auf Produktionsseite ähnliche Konzentrationsprozesse. Die Weinwelt wird sich stärker segmentieren in kleine, individuell agierende Weinerzeuger und große eher industriell arbeitende Strukturen.

Sie sind Vorsitzender des Beirats der Fachmesse EUROVINO, die 2024 erstmals stattfindet. Auf was freuen Sie sich im Hinblick auf die Premiere im März 2024 besonders?

Meine Freude ist heute schon groß angesichts des sichtbaren Zuspruchs zur EUROVINO, die in der Mitte Europas einen relevanten Marktplatz für Aussteller wie Besucher zu bezahlbaren Konditionen und mit vertretbarem Aufwand bietet. Natürlich freue ich mich auf ganz viele spannende Begegnungen mit Freunden und guten Gesprächspartnern und auf die tollen Weine und Angebote, die es auf der EUROVINO zu entdecken gilt. In den ersten Monaten werden die Weichen für den Rest des Jahres gestellt und da ist die EUROVINO die beste Gelegenheit für Weinerzeuger und -vermarkter auf Ausstellerseite sowie die Fachbesucher aus Handel und Gastronomie.

Dr. Hermann Pilz
2023-08-01
Im Gespräch mit Michael Kugel

Michael Kugel, Berater und Coach, Kassel

Was macht das Thema Wein für Sie besonders? Woher kommt Ihre Faszination für dieses Thema?

Mit nur 26 Jahren habe ich mich selbstständig gemacht und einen Weingroßhandel übernommen. Zunächst ging es nur ums Geschäft. Marketing und Zielgruppen standen im Fokus, der Wein war lediglich eine Ware. Erst später, mit den Reisen in die unterschiedlichsten Regionen hat sich etwas bei mir verändert. Die Kulturlandschaften, das besondere Klima, die Speisen dieser Regionen und natürlich die Menschen, die hinter den Weinen stehen, haben mir gezeigt, dass alles zusammengehört. Jede Region, jeder Wein, jeder Erzeuger hat eine individuelle Geschichte. Ich denke, es ist die Kraft der Emotionen, die mich heute noch sehr berührt - ja fasziniert.

Welcher ist Ihr europäischer Lieblingswein?

Ich tu mich sehr schwer mit einem „Lieblingswein“. Ich bin nicht festgelegt auf eine Sorte. Ich sage seit 30 Jahren, dass ein Menschenleben nicht ausreicht, um alles zu probieren. Deshalb probiere ich gerne das, was ich noch nicht kenne. Mein „Liebling“ ist dann der Wein, über den ich mit Leidenschaft und Begeisterung anderen Menschen etwas erzählen kann. Auch ein Wein, der mich gerade überrascht. Das kann eine Entdeckung auf einer Weinreise sein oder der Anlass und die Gesellschaft, in der ich Wein genieße. Offensichtlich brauche ich den Austausch, denn wenn ich alleine bin, trinke ich keinen Wein.

Bei der Vielzahl an europäischen Weinanbaugebieten – haben Sie einen Favoriten/Liebling?

Auch hier gehts mir ähnlich wie beim „Lieblingswein“. Ich möchte viel ausprobieren. Es gibt jedoch ein paar wenige Regionen, auf die ich dann zurückgreife, wenn es nicht ums Kennenlernen geht, sondern wenn ich z. B. für eine Feier etwas aussuchen muss. Bei Schaumwein ist es die Loire, beim Rotwein gerne das Rhône Tal, die Weißen kommen dann meist aus Norditalien. Konkreter werde ich jetzt nicht ;-)

Welche Weinanbauregion in Europa ist für Sie aktuell noch ein Geheimtipp/ist im Kommen?

Ich war letztes Jahr in Kroatien (nicht am Meer, sondern in Zagreb und Umgebung) und habe dort etliche Weine mit Begeisterung probiert und kennengelernt. Das könnte in der Tat ein Geheimtipp sein. Auch bei einer Fachstudienreise durch die Schweiz habe ich mehrere „Geheimtipps“ im Glas gehabt, leider kann man viele nicht kaufen, weil es zu wenig davon gibt. In diesem Jahr plane ich eine Weinreise nach Georgien und bin schon sehr gespannt. Mal sehen, was ich dort entdecken werde. Im Nordwesten Polens (südlich von Stettin) hat mich ein Bio-Riesling überrascht. Ich bin sehr interessiert, was im „kühlen Norden“ passiert. Die Klimaveränderung und neue Rebzüchtungen machen es möglich, dass Weinbau auch in Regionen möglich werden wird, an die bislang kaum jemand denkt. Stichwort Piwi-Sorten: Hier würde ich mir wünschen, dass diese im Kommen sind.

Sie coachen Mitarbeitende aus Hotellerie und Handel rund um das Thema Wein aber auch im Hinblick auf Themen wie „Guten Umgang mit Kunden/Gästen“ sowie „Wertschätzende Kommunikation“: Welcher Themenbereich ist denn dabei aktuell besonders gefragt?

Guter Umgang und wertschätzende Kommunikation, vor allem im geschäftlichen Bereich mit Kunden und Mitarbeitern, ist nie aus der Mode gekommen. Es wird nur nicht mehr überall automatisch gelebt. Mein Thema ist seit 10 Jahren die „Gastfreundschaft“. Hierbei geht es um die Haltung, die wir einnehmen, wenn wir freiwillig in die Gastgeber-Rolle schlüpfen. Wenn Gastgebende in ihren Kunden „Gäste“ sehen, läuft das zwischenmenschliche Miteinander stets wertschätzend und im Umgang mit „Gästen“ passieren keine Fehler. Diese Haltung steckt im Grunde in jeder Persönlichkeit. Meine Aufgabe als Trainer ist es, diese sichtbar zu machen, herauszuarbeiten und für jeden praktikable Verhaltensformen zu erarbeiten, die wiederum am Arbeitsplatz angewandt werden. Wer sich darauf einlässt, hat sofort Erfolg.

Sie sind Beirat der EUROVINO, die 2024 erstmals stattfindet: Warum ist die EUROVINO als neues Messeformat wichtig/relevant?

„Zeitenwende“, dieses Wort hält nun seit Monaten in vielen Bereichen Einzug. Ich glaube, die Zeit der „Nabelschau“ geht allmählich zu Ende. Ein „Weiter so“ wird es nicht geben können. Größer, billiger, mehr von allem sind nicht die überzeugenden Antworten auf drängende Fragen.

Der Messestandort Karlsruhe mit der neuen EUROVINO wird mit seinem Konzept das Produkt und den Austausch darüber in den Mittelpunkt stellen. Dabei sind Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit kein Widerspruch, sondern „Herz und Seele“ des Ausstellungskonzeptes. Ich denke, Ausstellern wird durch ein faires Preis-/Leistungsverhältnis und eine transparente Kostenstruktur eine Messebeteiligung leicht fallen. Sehr gute Rahmenbedingungen ermöglichen eine flexible Planung. Vielleicht können wir dadurch Winzerbetriebe kennenlernen, die sich bislang noch nie auf einer Messe präsentiert haben.

Die klare und offene Kommunikation wird auch den Besuchenden helfen, dass die Ausstellung zum Treffpunkt wird, mit kurzen Wegen überschaubar bleibt, dass Kontakte leichter geknüpft werden und befriedigendere Antworten auf die aktuellen Fragen in der Weinwelt mitgenommen werden können.

Auf was freuen Sie sich im Hinblick auf die EUROVINO 2024 besonders?

Nachhaltigkeit ist das nächste große Thema in unserer Gesellschaft. Was hierzu die Weinbranche betrifft, wird auf der EUROVINO sichtbar. Darüber freue ich mich. Ich freue mich aber auch auf Karlsruhe, eine sehr lebenswerte Stadt in Reichweite mehrerer Anbaugebiete. Was mir auch gut gefällt, ist das schöne, moderne Messegelände. Als Mitorganisator des Fair Wine Award freue ich mich natürlich auch sehr, dass wir die Sieger auf der EUROVINO 2024 vorstellen dürfen.

Michael Kugel
2023-07-31
Im Gespräch mit Martin Kutscher

Martin Kutscher, Berater für Wein im Lebensmittel- und Weinfachhandel

Was macht das Thema Wein für Sie besonders? Woher kommt Ihre Faszination für dieses Thema?

Bei uns zuhause war Wein immer schon ein Thema. Mein Vater hat französische Rotweine geliebt und seine Faszination für das Thema Wein gerne und oft an mich weitergegeben.

Welcher ist Ihr europäischer Lieblingswein?

Ich habe einige Lieblingsweine: einige Weine aus Deutschland aber besonders Viognier von der Rhône, Arneis aus dem Piemont und Albariño aus Rias Baixas.

Bei der Vielzahl an europäischen Weinanbaugebieten – haben Sie einen Favoriten/Liebling?

Nein, einen Favoriten habe ich nicht. Alle Anbaugebiete haben Besonderes zu bieten, was ja auch den Reiz ausmacht.

Welche Weinanbauregion in Europa ist für Sie aktuell noch ein Geheimtipp/ist im Kommen?

Rumänien

Welche Rolle spielt dabei das Thema Klima- und Umweltschutz? Hat sich Ihr Sortiment dahingehend in den letzten Jahren verändert? / Wird sich verändern?

Unser Sortiment hat sich stark in Richtung bio entwickelt, nicht zuletzt durch die steigende Anzahl von Winzern, die auf biologischen Anbau umgestellt haben.

Sie sind Beirat der EUROVINO, die 2024 erstmals stattfindet: Warum ist die EUROVINO als neues Messeformat wichtig/relevant?

Es ist ein Format, das sich gezielt an europäische Produzenten wendet und vor allem auch kleineren Weinbaubetrieben die Möglichkeit bietet, sich zu präsentieren.

Martin Kutscher
2023-07-28
Im Gespräch mit Petra Neuber

Petra Neuber, ECOVIN Bundesverband Ökologischer Weinbau e.V.

Was macht das Thema Wein für Sie besonders? Woher kommt Ihre Faszination für dieses Thema?

Aufgewachsen in einer Weinregion, aber eben nicht auf einem Weingut, hat mich schon früh die Vielfalt der Weinwelt begeistert. Die Winzerinnen und Winzer mit ihren eigenen Geschichten und Stilen, die Art die Weine zu vermarkten, die unterschiedliche Gestaltung der Flaschen und natürlich die Vielzahl der Weine. Es erstaunt mich immer wieder, wie facettenreich die Rebsorten sind. Eine Rebsorte unterschiedlich ausgebaut – da wird es nie langweilig.

Welcher ist Ihr europäischer Lieblingswein?

Da möchte ich mich gar nicht festlegen. Grundsätzlich mag ich die fruchtigen, leichten Weißweine aus Deutschland, gerade die neuen aromatischen PIWIs gefallen mir.

Bei der Vielzahl an europäischen Weinanbaugebieten – haben Sie einen Favoriten/Liebling?

Nein. Ich mag vor allem unsere heimischen Weine aus Deutschland.

Sie sind Geschäftsführerin von ECOVIN Bundesverband Ökologischer Weinbau. Welche Themen treiben Sie und ihre Mitglieder momentan besonders um?

Wie die gesamte Weinbranche spüren auch unsere Weingüter schon den Klimawandel und seine Folgen. Es gibt eigentlich nur noch „extreme Weinbaujahre“, einmal monatelange Trockenheit, dann wieder feucht-nasse Sommer, mal Spätfröste, Hagel oder Starkregen. Wie kann der ökologische Weinbau dem begegnen und wirtschaftlich zukunftsfähig sein? Mit neuen Strategien und Anbaumethoden versuchen wir, die Klimafolgen möglich gering zu halten. Dazu gehört u.a. der Anbau von PIWIs.

Vor dem Hintergrund der aktuellen Wirtschaftslage beschäftigt uns natürlich auch die Vermarktung der handwerklich erzeugten Weine unserer Mitglieder. Daher freuen wir uns über die EUROVINO.

Was macht einen nachhaltigen Wein aus?

Für uns ist die Grundlage eines nachhaltigen Weines immer mindestens seine EU-Bio-Zertifizierung. Klima- und Ressourcenschutz gehen einher mit wirtschaftlicher Tragfähigkeit und gesellschaftlicher Verantwortung.

Sie sind Beirat/Beirätin der EUROVINO, die 2024 erstmals stattfindet: Warum ist die EUROVINO als neues Messeformat wichtig/relevant?

Kleine Weingüter können den großen Messezirkus finanziell nicht stemmen, suchen gleichzeitig neue Wege, ihre handwerklich erzeugten Weine zu vermarkten. Die EUROVINO bietet mit ihren wiederverwendbaren Messeständen eine nachhaltige und kostengünstige Möglichkeit zur Präsentation.

Auf was freuen Sie sich im Hinblick auf die EUROVINO 2024 besonders?

Ich bin gespannt auf die „neuen“ Gesichter, die man bis dato noch nicht gesehen hat, da die alten Messen zu groß für sie waren. Sicherlich werden wir etliche spannende Weingüter auf der Messe entdecken können.

 Petra Neuber
2023-07-27
Im Gespräch mit Felix Riegel

Felix Riegel, Peter Riegel Weinimport GmbH, Orsingen

Was macht das Thema Wein für Sie besonders? Woher kommt Ihre Faszination für dieses Thema?

Als Sohn eines Weinhändler hat das Glas Wein etwas Selbstverständliches. Aber die unglaubliche Vielfältigkeit fasziniert mich immer wieder aufs Neue.

Welcher ist Ihr europäischer Lieblingswein?

Deutscher Riesling

Bei der Vielzahl an europäischen Weinanbaugebieten – haben Sie einen Favoriten/Liebling?

Nein, unmöglich. Je nach Anlass, Stimmung, Jahreszeit wechselt das. Auch hier begeistert mich gerade die Vielfalt.

Welche Weinanbauregion in Europa ist für Sie aktuell noch ein Geheimtipp/ist im Kommen?

Vielleicht auch aus persönlicher Verbundenheit, aber der Süden Frankreichs (Languedoc-Roussillon), taugt für Geheimtipps.

Was macht einen nachhaltigen bzw. Bio-Wein aus?

Der Biowinzer betrachtet seine Weinberge als Teil eines großen, zusammenhängenden ökologischen Systems. Im Fokus seiner Arbeit steht nicht die Rebe als Monokultur, sondern ihre Integration in einen natürlichen Kreislauf. Ein zertifizierter Biowein setzt einen Verzicht auf chemisch-synthetische Pflanzenschutz- und Düngemittel voraus und auch im Keller gibt es für Bioweine strengere Regeln. Die Ergebnisse sind im Idealfall spannende, charakterstarke Weine, die ihre Herkunft widerspiegeln.

Welche Aspekte sind Ihren Kunden beim Weinkauf darüber hinaus wichtig?

Neben der Produktqualität schätzen viele unserer Kunden unsere Art zu wirtschaften. Neben der Fokussierung auf 100% Bio sind soziales Engagement und Nachhaltigkeit seit jeher fester Bestandteil unserer Philosophie. Wir möchten dabei die Gesamtheit unseres Handelns und seine Auswirkungen betrachten und weiterentwickeln und uns nicht auf einzelne Produktketten oder Leuchtturmprojekte fokussieren. Dafür bekommen wir immer wieder viel Zustimmung. Im Dezember wurden wir z.B. für unseren betrieblichen Umweltschutz sowie für unsere vorbildliche umweltorientierte Unternehmensführung mit dem Umweltpreis des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet.

Sie sind Beirat der EUROVINO, die 2024 erstmals stattfindet: Warum ist die EUROVINO als neues Messeformat wichtig/relevant?

Ich bin ein großer Freund von Messekonzepten die sich auf das Wesentliche konzentrieren. Die EUROVINO orientiert sich an den Interessen ihrer Besucher und Aussteller und deshalb möchte ich gerne dabei unterstützen, dass sie künftig relevant wird.

Felix Riegel
2023-07-26
Im Gespräch mit Martin Schmidt

Martin Schmidt, Friedrich Kiefer KG Privatkellerei – Weingut, Eichstetten

Was macht das Thema Wein für Sie besonders? Woher kommt Ihre Faszination für dieses Thema?

Ich bin Winzer mit Leib und Seele. Als Sohn eines Ökowinzers der ersten Generation liegt mir die Natur sehr am Herzen und die Weiterentwicklung des ökologischen Weinbaus mit Piwis.

Welcher ist Ihr europäischer Lieblingswein?

Grauburgunder vom Kaiserstuhl!

Bei der Vielzahl an europäischen Weinanbaugebieten – haben Sie einen Favoriten/Liebling?

Baden, Kaiserstuhl

Sie selbst setzen auf ökologischen Weinbau – inwieweit haben sich die Rahmenbedingungen und Anforderungen hierzu in jüngster Zeit gewandelt?

Anforderungen an den Pflanzenschutz sind durch die Klimaerwärmung extrem gestiegen. Deshalb setzte ich voll auf Piwis, mit denen eine Pflanzenschutzmittelreduktion von 80% möglich ist.

Welche Rolle spielen vegane Weine, Naturweine, Piwis für Sie und Ihre Kunden?

Meine Bioweine sind alle vegan, werden aber nicht mit einem Label versehen. Mir ist ein Nachhaltigkeitslabel viel wichtiger. Aus diesem Grund ist mein Weingut und die Privatkellerei Kiefer seit 2022 Fair Choice zertifiziert, Schmidt ist seit 1992 Ecovin zertifiziert. Mein neues Projekt Piwi Kollektiv ist ebenso seit 2022 Fair Choice zertifiziert.
Naturweine gibt es bei Schmidt. Sie sind und bleiben eine Nische. Für Winzer und Konsumenten sind sie ultra spannend und geben dem Weinbau neue Impulse. Piwis sind für mich die Zukunft des Weinbaus. Von unseren Bioflächen sind bereits 25% auf Piwis umgestellt. Mit dem Piwi Kollektiv möchten wir das Thema massiv vorantreiben.

Sie sind Beirat der EUROVINO, die 2024 erstmals stattfindet: Warum ist die EUROVINO als neues Messeformat wichtig/relevant?

Die Weinwirtschaft braucht eine neue innovative Plattform, bei der sich auch kleinere Player wohl fühlen und neue Zukunftsthemen im Fokus stehen.

Auf was freuen Sie sich im Hinblick auf die EUROVINO 2024 besonders?

Auf den Austausch über neue Konzepte!

Martin Schmidt
2023-07-25
Im Gespräch mit Claudia Stern

Claudia Stern, Agentur für Wein- und Eventmanagement, Köln

Was macht das Thema Wein für Sie besonders? Woher kommt Ihre Faszination für dieses Thema?

Guter Wein ist Ausdruck des Terroirs, des Menschen und der Kultur. Die Weinwelt ist bunt und man trifft wirklich stets auf Menschen, die den Genuss lieben. Wichtig erscheint mir in diesem Zusammenhang zudem, dass die guten Produzenten die Natur respektieren und jedes Jahr aufs Neue genussvoll interpretieren.

Welcher ist Ihr europäischer Lieblingswein?

Das wäre zu einfach: also Pinot Noir aus Burgund und meiner badischen Heimat. Champagner. Rieslinge aus außergewöhnlichen Lagen aus Deutschland. Die Weine vom Etna auf Sizilien. Chardonnays aus Burgund, dem Jura und Baden. Die Top Weine aus dem Ribera del Duero. Chenin Blanc von der Loire. Blaufränkisch und Lemberger, wenn die Winzer, wissen was sie tun…

Bei der Vielzahl an europäischen Weinanbaugebieten – haben Sie einen Favoriten/Liebling?

Baden, Burgund, Champagne, Etna, Ribera del Duero.

Welche Weinanbauregion in Europa ist für Sie aktuell noch ein Geheimtipp/ist im Kommen?

Oltrepò Pavese, Etna, Jura, Ortenau.

Welche Themen/Trends werden Ihrer Meinung nach die Weinbranche in naher Zukunft am stärksten beschäftigen?

Der Klimawandel. Geändertes Konsumverhalten der Kunden, d.h. weniger Alkohol, gesünder leben, hinterfragen, woher der Wein kommt und wie er gemacht wird. Lieber weniger dafür besser trinken.

Sie sind Beirätin der EUROVINO, die 2024 erstmals stattfindet: Warum ist die EUROVINO als neues Messeformat relevant?

Die EUROVINO wird eine moderne europäische Weinmesse. Sie füllt den Messekalender mit einer Messe, die genau das richtige Format für Ausstellende sowie Einkäuferinnen und Einkäufer gleichermaßen bietet.

Claudia Stern
2023-07-24
Im Gespräch mit Barbara Wanner

Barbara Wanner, Organize Communciations GmbH

Was macht das Thema Wein für Sie besonders? Woher kommt Ihre Faszination für dieses Thema?

Die Unergründlichkeit und Tiefgründigkeit faszinieren mich schon viele Jahre am Thema Wein. Es ist einfach unglaublich, wie Winzerinnen und Winzer auf der ganzen Welt Hand in Hand mit der Natur arbeiten, einer Herkunft Ausdruck verleihen und Weine in allen möglichen Facetten und Qualitätsstufen zum Vorschein bringen – eine neverending story.

Welcher ist Ihr europäischer Lieblingswein?

Einen Lieblingswein herauszupicken, widerstrebt meiner Natur als Weinfrau etwas, gerade auch, weil ich mich immer wieder freue, innerhalb der Buntheit Neues und Außergewöhnliches zu entdecken, am liebsten ohne Grenzen und Vorurteile. Das gilt für mich auch im Ausbau: große Klassiker schaffen es ebenso oft in mein Glas wie Natural und Orange.

Bei der Vielzahl an europäischen Weinanbaugebieten – haben Sie einen Favoriten/Liebling?

Die Frage ist wohl eher, zu was frau niemals nein sagen würde. Und da steht die Champagne ganz hoch im Kurs bei mir, aber auch Burgunder und gereifte Bordeaux, nicht zu vergessen große Rieslinge und Chenin Blancs, ohne mich dabei auf ein spezielles Anbaugebiet festlegen zu wollen, im Übrigen auch nicht nur auf Europa.

Welche Weinanbauregion in Europa ist für Sie aktuell noch ein Geheimtipp/ist im Kommen?

Ich finde, dass es nach wie vor in Portugal viel zu entdecken gibt. Bairrada finde ich besonders spannend, weil die Rebsorte Baga ein betörendes Spannungsfeld liefert – von Schaumwein bis großem Rotwein. Ich finde es aber auch immer wieder reizvoll, ein klassisches Anbaugebiet aus einer neuen Perspektive unter die Lupe zu nehmen. Zuletzt waren das für mich Bordeaux und das Piemont. Ein weiterer Geheimtipp sind derzeit einige Sekte aus Deutschland und dem Trentino für mich, da extrem viel Bewegung in die prickelnde Szene gekommen ist.

Welche Themen/Trends werden Ihrer Meinung nach die Weinbranche in naher Zukunft am stärksten beschäftigen?

Wie wir Konsumentinnen und Konsumenten dazu bewegen, für naturnahe und handwerkliche Weine lieber etwas tiefer in die Tasche zu greifen. Sie müssen verstehen, dass dies kein Luxus ist. Sie müssen spüren, dass sie sich dadurch engagieren für die Erhaltung eines Handwerks, kleiner und mittelständischer Betriebe und der Kulturlandschaft.

Sie sind Beirätin der EUROVINO, die 2024 erstmals stattfindet: Warum ist die EUROVINO als neues Messeformat relevant?

Als Karlsruher Unternehmerin glaube ich, dass der Standort im Mittelpunkt einiger europäischer Anbaugebiete einen großen Vorteil bietet. Die Pfalz, Baden, Württemberg und das Elsass uvm sind nur einen Autostunde entfernt.

Auf was freuen Sie sich im Hinblick auf die EUROVINO 2024 besonders?

Am meisten freut mich, dass sich die Weinwelt in Karlsruhe trifft und dass die Messe Karlsruhe Wein in den Mittelpunkt stellt. Wie die art.karlsruhe kann auch die EUROVINO zum Erfolgsmodell avancieren.

Barbara Wanner

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