22.11.2023

Im Gespräch mit Holger Willy

Holger Willy, Rolf Willy GmbH – Privatkellerei

Was macht dieses Thema für sie besonders?

Das Thema Wein ist für mich natürlich besonders, da ich es quasi mit der Muttermilch aufgesogen habe. Meine Eltern waren Weinbauern und daher war für mich eine Zukunft ohne Wein gar nicht vorstellbar. Und es ist für mich auch heute noch ein schönes Thema – ich habe es nie missen wollen.

Bei Ihnen ist Wein auch heute noch Familiensache…

Es ist sicherlich eine große Herausforderung, dass der Familienbetrieb mit Weitblick von der nächsten Generation, die Lust darauf hat, weitergeführt wird. Mein Bruder hat zwei Kinder, bei denen das der Fall ist und die beide in Geisenheim studiert haben und zukünftig für Rolf Willy stehen werden. Darüber freue ich mich sehr.

Die allgemeinen Herausforderungen sind natürlich heute anders als noch vor einigen Jahren. Damals genügte es, guten Wein zu machen, freundlich aufzutreten, an Messen teilzunehmen und dann lief das Geschäft. Heutzutage mit gestiegenen Energiepreisen geht es auch darum, die wirtschaftliche Überlebensfähigkeit des Betriebes zu sichern und das wird eine große Herausforderung für die Zukunft. Auch für uns wird es Einschnitte geben, aber ich sehe die Firma Rolf Willy gut aufgestellt. Wandel gibt es immer und wir werden uns daran anpassen (müssen).

Inwieweit spielen Umweltschutz und Nachhaltigkeit eine Rolle?

Das Thema Umwelt- und Klimaschutz ist überall präsent und ein sehr wichtiges Thema. Wir können uns dem Thema nicht verschließen. Nachhaltig im Gesamten sind wir, würde ich sagen, schon seit vielen Jahren. Wir haben vor 15 Jahren die Kellerei errichtet und hier schon nachhaltige Kriterien berücksichtigt wie z. B. kurze Wege, Energieeffizienz, Ressourcenoptimierung. So wurden unsere Kühlhäuser für die Gärung im Erdreich verbaut, wodurch wir das natürliche Klima vom Erdreich nutzen können. Wir haben Brunnen im Einsatz, einen Schluckbrunnen als ein geschlossener Brunnen-Wasser-Kreislauf, der wieder zurückgeführt wird für die Gärsteuerung, was sehr wichtig ist. Ich glaube, die Firma Rolf Willy hat vor 15 Jahren das Thema Nachhaltigkeit und Energieeffizienz schon aufgenommen, als es nur wenige interessiert hat, weil wir wussten, wenn wir Energie sparen können, sparen wir auch Geld und machen den Betrieb damit effizienter. Klimaschutz und Energieeffizienz findet nicht nur im Weinberg statt, sondern in der gesamten Wertschöpfungskette. Da sind wir meiner Meinung nach schon sehr gut aufgestellt.

Sie sind Beirat in der EV, warum ist EV als neue Fachmesse wichtig?

Ich denke es ist wichtig, dass wir in Deutschland eine wichtige Weinmesse für deutsche Weine präsentieren. Natürlich nicht ohne ausländische Weine, aber es muss insgesamt überschaubar sein. Wir möchten eine Messe in einem schönen Rahmen bieten, wo wir wieder Gespräche ohne Hektik führen und gute Geschäfte in entspannter Atmosphäre durchführen können. Wir wollen uns auf das Wesentliche fokussieren.

Worauf freuen Sie sich im Hinblick auf die EV 24 besonders?

Auf das, was ich gerade gesagt habe. Wir wollen wieder auf das Wesentliche zurückkommen, das ist die Kommunikation, das Miteinander und das Beisammensein und wenn dabei gute Geschäfte herauskommen, dann haben wir eine Win-Win-Situation und alle können zufrieden sein. Und das noch bei einem schönen Gläschen Wein in einer schönen Region, die im Zentrum der vier größten deutschen Weinanbaugebiete liegt. Ich glaube, dass das ganze Format für die Zukunft Bestand haben kann, es liegt an uns. Machen wir das Beste daraus!

(Anm. d. Red: Aufgenommen auf dem Pre-Event der EUROVINO)

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