Im Gespräch mit Petra Neuber
Petra Neuber, ECOVIN Bundesverband Ökologischer Weinbau e.V.
Was macht das Thema Wein für Sie besonders? Woher kommt Ihre Faszination für dieses Thema?
Aufgewachsen in einer Weinregion, aber eben nicht auf einem Weingut, hat mich schon früh die Vielfalt der Weinwelt begeistert. Die Winzerinnen und Winzer mit ihren eigenen Geschichten und Stilen, die Art die Weine zu vermarkten, die unterschiedliche Gestaltung der Flaschen und natürlich die Vielzahl der Weine. Es erstaunt mich immer wieder, wie facettenreich die Rebsorten sind. Eine Rebsorte unterschiedlich ausgebaut – da wird es nie langweilig.
Welcher ist Ihr europäischer Lieblingswein?
Da möchte ich mich gar nicht festlegen. Grundsätzlich mag ich die fruchtigen, leichten Weißweine aus Deutschland, gerade die neuen aromatischen PIWIs gefallen mir.
Bei der Vielzahl an europäischen Weinanbaugebieten – haben Sie einen Favoriten/Liebling?
Nein. Ich mag vor allem unsere heimischen Weine aus Deutschland.
Sie sind Geschäftsführerin von ECOVIN Bundesverband Ökologischer Weinbau. Welche Themen treiben Sie und ihre Mitglieder momentan besonders um?
Wie die gesamte Weinbranche spüren auch unsere Weingüter schon den Klimawandel und seine Folgen. Es gibt eigentlich nur noch „extreme Weinbaujahre“, einmal monatelange Trockenheit, dann wieder feucht-nasse Sommer, mal Spätfröste, Hagel oder Starkregen. Wie kann der ökologische Weinbau dem begegnen und wirtschaftlich zukunftsfähig sein? Mit neuen Strategien und Anbaumethoden versuchen wir, die Klimafolgen möglich gering zu halten. Dazu gehört u.a. der Anbau von PIWIs.
Vor dem Hintergrund der aktuellen Wirtschaftslage beschäftigt uns natürlich auch die Vermarktung der handwerklich erzeugten Weine unserer Mitglieder. Daher freuen wir uns über die EUROVINO.
Was macht einen nachhaltigen Wein aus?
Für uns ist die Grundlage eines nachhaltigen Weines immer mindestens seine EU-Bio-Zertifizierung. Klima- und Ressourcenschutz gehen einher mit wirtschaftlicher Tragfähigkeit und gesellschaftlicher Verantwortung.
Sie sind Beirat/Beirätin der EUROVINO, die 2024 erstmals stattfindet: Warum ist die EUROVINO als neues Messeformat wichtig/relevant?
Kleine Weingüter können den großen Messezirkus finanziell nicht stemmen, suchen gleichzeitig neue Wege, ihre handwerklich erzeugten Weine zu vermarkten. Die EUROVINO bietet mit ihren wiederverwendbaren Messeständen eine nachhaltige und kostengünstige Möglichkeit zur Präsentation.
Auf was freuen Sie sich im Hinblick auf die EUROVINO 2024 besonders?
Ich bin gespannt auf die „neuen“ Gesichter, die man bis dato noch nicht gesehen hat, da die alten Messen zu groß für sie waren. Sicherlich werden wir etliche spannende Weingüter auf der Messe entdecken können.