22.11.2023

Im Gespräch mit Dr. Hermann Pilz

Dr. Hermann Pilz, Vorsitzender des Beirats

Was macht das Thema Wein für Sie besonders? Woher kommt Ihre Faszination für dieses Thema?

Wein ist wie kaum ein anderes Produkt in der Lage, seine geografische Herkunft und das Wachstumsjahr widerzuspiegeln. Guter Wein ist typisch für seinen Standort und das Wetter im jeweiligen Jahresverlauf. Das macht Wein einmalig. Dazu kann er, in Maßen genossen, unseren Geist und unsere Seele beflügeln. Ohne Wein wäre die Welt ein Stück ärmer.

Welcher ist Ihr europäischer Lieblingswein?

Eine solche Frage ist eigentlich nicht zu beantworten, es gibt so viele Lieblingsweine. Aber eine Rebsorte hat es mir besonders angetan, das ist der Riesling. Er ist für mich ohne Frage der König der Weißweine. Er ist in der Lage, unterschiedlichste Weine hervorzubringen, die alle Reifestadien der Trauben und Weinbeeren in der Ernte widerspiegeln.

Bei der Vielzahl an europäischen Weinanbaugebieten – haben Sie einen Favoriten/Liebling?

Die Liebe zu Wein ist plural. Aber konkret. Ich liebe spannende Weißweine aus der Mitte Europas und Rotweine von den Küsten des Mittelmeers und des Atlantiks.

Welche Weinanbauregion in Europa ist für Sie aktuell noch ein Geheimtipp/ist im Kommen?

Der Klimawandel wird neue Regionen bevorzugen. Während Hitze und Wassermangel in manchen Regionen des Südens dem Weinbau zu schaffen machen, wird es im Norden neue Gebiete geben, die ganz interessante, spannende Weine zu bieten haben.

Welche Themen werden Ihrer Meinung nach die Weinbranche in naher Zukunft am stärksten beschäftigen?

Da stechen zwei Themen hervor. An erster Stelle steht der eben erwähnte Klimawandel, der die Weinbranche weltweit vor neue Herausforderungen stellt. Denken Sie nur mal an die verheerenden Feuerbrünste in Kalifornien oder auch die Flutkatastrophe im Ahrtal, die beide auch die jeweiligen Weinbauregionen in Mitleidenschaft zogen. Wassermangel, extreme Hitze und sintflutartige Regenfälle mit der Gefahr der Erosion ganzer Landstriche werden zunehmend den Weinbau bedrohen und verändern.

Das zweite große Thema ist der Strukturwandel. Ausgelöst durch die Konzentration im Handel, vollziehen sich auch auf Produktionsseite ähnliche Konzentrationsprozesse. Die Weinwelt wird sich stärker segmentieren in kleine, individuell agierende Weinerzeuger und große eher industriell arbeitende Strukturen.

Sie sind Vorsitzender des Beirats der Fachmesse EUROVINO, die 2024 erstmals stattfindet. Auf was freuen Sie sich im Hinblick auf die Premiere im März 2024 besonders?

Meine Freude ist heute schon groß angesichts des sichtbaren Zuspruchs zur EUROVINO, die in der Mitte Europas einen relevanten Marktplatz für Aussteller wie Besucher zu bezahlbaren Konditionen und mit vertretbarem Aufwand bietet. Natürlich freue ich mich auf ganz viele spannende Begegnungen mit Freunden und guten Gesprächspartnern und auf die tollen Weine und Angebote, die es auf der EUROVINO zu entdecken gilt. In den ersten Monaten werden die Weichen für den Rest des Jahres gestellt und da ist die EUROVINO die beste Gelegenheit für Weinerzeuger und -vermarkter auf Ausstellerseite sowie die Fachbesucher aus Handel und Gastronomie.

Dr. Hermann Pilz

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